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Ukrainisches Osterbrot – Kulitsch

Am vergangenen Wochenende war es endlich wieder soweit und wir haben unter der Leitung von Zorra vom Kochtopf synchron gebacken. Dieses Mal stand ein ukrainisches Osterbrot – Kulitsch – auf dem Programm.

[Werbung|Bloggernennung] Nach einem Monat Pause war es am vergangenen Wochenende endlich wieder soweit: Zorra vom Kochtopf hat zum Synchronbacken eingeladen. Und da Ostern ja immer näher rückt und uns auch der Krieg in der Ukraine leider auch noch immer beschäftigt, gab es Kulitsch, ein ukrainisches (russisches) Osterbrot. Das ursprüngliche Rezept stammt von Birgit D. bzw. von ihrer ukrainischen Babuschka. Birgit hat das eireiche und gehaltvolle Rezept zu einer weniger eireichen und gehaltvolleren No Knead Version mit wenig Hefe umgebaut.

Backen ohne Kneten

Du möchtest wissen, wie Backen ohne Kneten funktioniert? Kein Problem, schau dir einfach mal meinen Beitrag dazu an und sichere dir noch mehr Rezepte.

Kulitsch auf einem Teller.

2 Kulitsch (Кули́ч)

Kulitsch ist ein traditionelles, süßes Brot aus Hefeteig, das in der Ukraine und Russland zu Ostern gebacken wird. Das originale Gebäck enthält eine große Menge an Butter und Eiern. Außerdem kommen Rosinen und Gewürze – wie Vanille (da fällt mir gerade auf, ich habe die Vanille in meinem Teig vergessen; Mist), Kardamom und Muskat – in den Teig. Die obere Seite des Gebäcks wird mit einem Topping aus Zuckerguss und reichlich Zuckerstreuseln verziert.

Neben dem Kulitsch gehören in der orthodoxen Kirche in der Ukraine und Russland auch bunte Ostereier und Paßcha (eine Quarkspeise) zum Osterfest. Diese Speisen werden in der Regel an Karsamstag in der Kirche gesegnet und zum Fastenbrechen gegessen.

Die Zubereitung des Kulitsch ist für die Hausfrau eine wichtige Aufgabe. Auf dem Land gilt ein misslungenes Osterbrot als schlechtes Omen für die Ernte. Ist das Gebäck allerdings locker, verspricht es ein erfolgreiches Erntejahr zu werden. Damit das Osterbrot gelingt sollte der Bäcker bzw. die Bäckerin gute Laune haben und keine bösen Gedanken hegen.

3 Mein Kulitsch

Also wenn ich mal von dem oben angesprochenen Aberglauben ausgehe, dann steht mir ein wahnsinnig erfolgreiches Erntejahr bevor. Mein Brot ist nämlich so was von locker und fluffig geworden, das ist eine wahre Pracht. Wenn das mit der Ernte klappt, werde ich vielleicht jedes Jahr einen Kulitsch backen.

Am Rezept von Birgit habe ich nicht sonderlich viel verändert. Ich habe lediglich ein Mehlkochstück eingebaut, da ich Dinkelmehl verwendet habe, die Rosinen bzw. Cranberries habe ich durch Schokostückchen ersetzt und auf Orangeat habe ich komplett verzichtet. Die Auswahl eines passenden Gefäßes hat mich für eine mittelgroße Herausforderung gestellt. Am Ende habe ich dann doch eine Springform mit 20 cm Durchmesser verwendet und einen Rand aus Backpapier gebaut. Wie so oft schon habe ich im Rezept was überlesen. Dieses Mal war es das Vanillemark und ich habe Eier und Zucker nicht cremig aufgeschlagen, wie im Original von Birgit. Hat aber trotzdem geklappt. Was mich bei No Knead Teigen immer wieder fasziniert ist die Tatsache, dass nach zweimal Dehnen und Falten aus einem strubbeligen Teigklumpen ein schöner glatter Teig wird.

Kulitsch auf einem Teller, angeschnitten.

4 Rezept ukrainisches Osterbrot – Kulitsch

Zutaten

MEHLKOCHSTÜCK
10 gDinkelmehl Typ 630
60 gMilch
TEIG
540 gDinkelmehl Typ 630
250 gMilch, zimmerwarm
4 gSalz
5 gfrische Hefe
50 gButter
100 gRohrohrzucker
2Eier
½ TL Kardamom, gemahlen
¼ TL Muskatnuss, frisch gerieben
1Vanilleschote (Mark)
100 gSchokotröpfchen
100 gMandelstifte
Abrieb einer Bioorange
1Prise Salz
EISTREICHE
1Ei
1Prise Salz
1Prise Zucker
1 ELMilch
AUSSERDEM
Puderzucker
Zitronensaft
Zuckerstreusel

Utensilien

  • Springform 20 cm Durchmesser
  • Backpapier
Ein Stück Kulitsch auf einem weißen Teller.

Zubereitung

Mehlkochstück

Aus Mehl und Wasser eine Art Pudding kochen und abkühlen lassen.

Teig

  1. Die Hefe in der zimmerwarmen Milch auflösen.
  2. Alle Teigzutaten zusammen mit dem Mehlkochstück per Hand oder einem großen Holzlöffel vermischen, bis sich alle Zutaten zu einem homogenen Teig verbunden haben.
  3. Bei Raumtemperatur abgedeckt 14 Stunden gehen lassen. Während dieser Zeit dehnen und falten. Ich habe das zweimal zu Beginn gemacht, nach ca. 30 und 60 Minuten.
  4. Nach der Gare den Teig formen. Da ich ein geflochtenes Herz auf den Kulitsch gesetzt habe, habe ich etwas Teig auf Seite gelegt um damit dann zu flechten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche, von einer Seite beginnend, rundherum zur Mitte ziehen und in der Mitte andrücken, bis alle Anteile eingeschlagen sind.
  5. Den Teigling umdrehen, sodass die glatte Seite nach oben zeigt und seitlich mit beiden Händen (wie einen Handball) umfassen. Die „Teighülle“ straff nach unten (unter den Teigling) zusammenziehen, sodass eine fest geformte Kugel entsteht.
  6. Nun eine Springform mit 20 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen und einen hohen Rand aus Backpapier „bauen“. Die Teigkugel mit der glatten Seite nach oben in die Form legen.
  7. Die Form abdecken und ca. 2 Stunden (oder bis sich der Teigling verdoppelt hat) bei Raumtemperatur reifen lassen.
  8. Wenn du auch eine geflochtene Form auf das Gebäck setzen möchtest, dann ist jetzt die Zeit zum Flechten. Hierfür deinen restlichen Teig in 6 Stücke teilen und diese zu langen Strängen rollen. Aus jeweils 3 Strängen einen Zopf flechten.
  9. Für die Eistreiche das Ei mit Milch und je einer Prise Salz und Zucker verrühren. Die Teigoberfläche damit bepinseln. Die beiden geflochtenen Zopfstücke herzförmig auf den Teig legen und ebenfalls mit der Eistreiche einstreichen.
  10. Die Form ins untere Drittel des vorgeheizten Ofens stellen. Den Backofen auf 50° C einstellen und den Teig hier noch einmal für 30 Minuten reifen lassen. Dann die Temperatur auf 180°C Umluft erhöhen und den Kulitsch in ca. 40 Minuten goldbraun backen. Sollte die Oberfläche zu schnell stark bräunen, dann mit Alufolie abdecken.
  11. Das Osterbrot aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
  12. Aus Puderzucker und Zitronensaft einen Zuckerguss anrühren und das Brot damit bestreichen. Mit Zuckerstreuseln bestreuen.

5 Anmerkungen zum Rezept

Wer kein Fan von Zuckerguss ist, kann auch einfach Puderzucker über das Osterbrot stäuben. Du kannst anstelle von Schokostückchen natürlich auch – wie Birgit – Rosinen oder Cranberries verwenden. Diese solltest du dann in etwas Flüssigkeit einweichen. Je nachdem, ob Kinder mitessen eignen sich Orangensaft, Rum, Orangenlikör oder Gin gut.

6 Noch mehr ukrainische Osterbrote

Das Osterbrot ist allerdings nicht das einzige ukrainische Rezept hier auf dem Blog. Es gibt auch noch einen leckeren ukrainischen Apfelzopf. Und wenn du weitere österliche Inspirationen suchst, dann schau dich doch mal in der Kategorie „Ostern“ in Ruhe um.

Noch mehr Osterbrote findest du bei meinen Mitblogger*innen:

zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Martha von Bunte Küchenabenteuer
Caroline von Linal’s Backhimmel
Bianca von ELBCUISINE
Britta von Backmaedchen 1967
Désirée von Momentgenuss
Susanne von magentratzerl
Simone von zimtkringel
Susanne von Was gibt’s zu essen, Liebling?
Laura von Aus Lauras Küche
Shermin von Der magische Kessel
Manuela von Vive la réduction!
Tina von Küchenmomente
Petra von genusswerke
Kulitsch auf einem Teller. Stücke auf Tellern verteilt.

Ich hoffe, ich konnte dir jetzt Lust auf mein ukrainisches Osterbrot machen und wünsche dir erst einmal viel Spaß beim Ausprobieren des Gebäcks oder einer meiner anderen Leckereien und nicht vergessen: Selbstgemacht ist mehr als lecker!

Bis bald,
deine Kathrina

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Ukrainisches Osterbrot – Kulitsch

Leckeres, fluffiges ukrainisches Osterbrot.

einfach
  • Vorbereitungszeit:
    19 Minuten
  • Ruhezeit:
    16 Stunden
  • Kochzeit:
    3 Minuten
  • Backzeit:
    1 Stunden 10 Minuten
  • Gesamtzeit:
    17 Stunden 32 Minuten

Zutaten

20 cm Springform
Mehlkochstück
10 g Dinkelmehl Typ 630
60 g Milch
Teig
540 g Dinkelmehl Typ 630
250 g Milch, zimmerwarm
4 g Salz
5 g frische Hefe
50 g Butter
100 g Rohrohrzucker
2 Eier
½ TL Kardamom, gemahlen
¼ TL Muskatnuss, frisch gerieben
1 Vanilleschote (Mark)
100 g Schokotröpfchen
100 g Mandelstifte
Abrieb einer Bioorange
1 Prise Salz
Eistreiche
1 Ei
1 Prise Salz
1 Prise Zucker
1 EL Milch
Außerdem
Puderzucker
Zitronensaft
Zuckerstreusel

Utensilien

  • Springform 20 cm Durchmesser
  • Backpapier

Zubereitung

Mehlkochstück

  1. Aus Mehl und Wasser eine Art Pudding kochen und abkühlen lassen.

Teig

  1. Die Hefe in der zimmerwarmen Milch auflösen.
  2. Alle Teigzutaten zusammen mit dem Mehlkochstück per Hand oder einem großen Holzlöffel vermischen, bis sich alle Zutaten zu einem homogenen Teig verbunden haben.
  3. Bei Raumtemperatur abgedeckt 14 Stunden gehen lassen. Während dieser Zeit dehnen und falten. Ich habe das zweimal zu Beginn gemacht, nach ca. 30 und 60 Minuten.
  4. Nach der Gare den Teig formen. Da ich ein geflochtenes Herz auf den Kulitsch gesetzt habe, habe ich etwas Teig auf Seite gelegt um damit dann zu flechten. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche, von einer Seite beginnend, rundherum zur Mitte ziehen und in der Mitte andrücken, bis alle Anteile eingeschlagen sind.
  5. Den Teigling umdrehen, sodass die glatte Seite nach oben zeigt und seitlich mit beiden Händen (wie einen Handball) umfassen. Die „Teighülle“ straff nach unten (unter den Teigling) zusammenziehen, sodass eine fest geformte Kugel entsteht.
  6. Nun eine Springform mit 20 cm Durchmesser mit Backpapier auslegen und einen hohen Rand aus Backpapier „bauen“. Die Teigkugel mit der glatten Seite nach oben in die Form legen.
  7. Die Form abdecken und ca. 2 Stunden (oder bis sich der Teigling verdoppelt hat) bei Raumtemperatur reifen lassen.
  8. Wenn du auch eine geflochtene Form auf das Gebäck setzen möchtest, dann ist jetzt die Zeit zum Flechten. Hierfür deinen restlichen Teig in 6 Stücke teilen und diese zu langen Strängen rollen. Aus jeweils 3 Strängen einen Zopf flechten.
  9. Für die Eistreiche das Ei mit Milch und je einer Prise Salz und Zucker verrühren. Die Teigoberfläche damit bepinseln. Die beiden geflochtenen Zopfstücke herzförmig auf den Teig legen und ebenfalls mit der Eistreiche einstreichen.
  10. Die Form ins untere Drittel des vorgeheizten Ofens stellen. Den Backofen auf 50° C einstellen und den Teig hier noch einmal für 30 Minuten reifen lassen. Dann die Temperatur auf 180°C Umluft erhöhen und den Kulitsch in ca. 40 Minuten goldbraun backen. Sollte die Oberfläche zu schnell stark bräunen, dann mit Alufolie abdecken.
  11. Das Osterbrot aus der Form nehmen und auf einem Kuchengitter auskühlen lassen.
  12. Aus Puderzucker und Zitronensaft einen Zuckerguss anrühren und das Brot damit bestreichen. Mit Zuckerstreuseln bestreuen.

Notizen

Wer kein Fan von Zuckerguss ist, kann auch einfach Puderzucker über das Osterbrot stäuben. Du kannst anstelle von Schokostückchen natürlich auch – wie Birgit – Rosinen oder Cranberries verwenden. Diese solltest du dann in etwas Flüssigkeit einweichen. Je nachdem, ob Kinder mitessen eignen sich Orangensaft, Rum, Orangenlikör oder Gin gut.

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Dieser Beitrag hat 18 Kommentare

  1. Susanne

    Der ist ja wunderbar geworden. Und die Osterei-Deko ist eine hübsche Idee.

  2. Shermin

    Oh, der sieht auch so wunderbar fluffig aus. Und ich liebe es, wie hübsch du ihn zusätzlich noch dekoriert hast – das sieht bestimmt auf jeder Ostertafel toll aus!

  3. Liebe Kathrina,
    da hast du ja ein traumhaftes Exemplar gezaubert! Dann wird das mit der guten Ernte bestimmt auch was 😉.
    Herzliche Grüße
    Tina

  4. Laura

    Oh mit Schokolade! Das sieht köstlich aus!

  5. Wow, aber wirklich dein Erntejahr muss Hammer werden! Das Mehlkochstück hat bestimmt auch etwas geholfen, das war eine gute Idee. Ich finde das geflochtene Nest obendrauf sooo süss. Sehr gelungen!

  6. Désirée

    Dein Kulitsch sieht klasse aus.
    Wunderschön geworden mit dem Zuckerguss und dem darauf platzierten geflochtenen Teil 🙂

    1. Vielen lieben Dank. Ja, das Teil sollte eigentlich ja ein Herz werden. Leider ist es beim Backen aus der Form geraten…

  7. manuela

    Wie wunderschön dein Kulitsch geworden ist! Da hätte ich lange mit mir ringen müssen, ihn anzuschneiden 😀

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